Geschichte

Die Anfänge der Trachtenkapelle Haßbach-Penk gehen auf die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück. Bereits um das Jahr 1911 existierte unter der musikalischen Leitung von Josef Motsch ein 20 Mann zählender Musikverein Haßbach. In der Zwischenkriegszeit erfolgte die Wiederaufnahme der musikalischen Tätigkeit, insbesondere zur Umrahmung kirchlicher Anlässe. Der Musikverein war damals in Uniformen der K. u. K. Hoch- und Deutschmeister gekleidet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, genauer im Jahr 1947 erfolgte unter Josef Prosch die noch inoffizielle Gründung des Musikvereines. Das erste Versammlungsprotokoll unter dem damaligen Schriftführer Leopold Höller datiert vom 15. März 1953. Mit diesem Tag wird auch die eigentliche und offizielle Gründung des Musikvereines angenommen. Zum ersten Obmann wurde Peter Stangl aus Molfritz gewählt und Josef Prosch fungierte weiterhin als Kapellmeister. Die Proben fanden in der Anfangszeit, je nach Platzangebot bei verschiedenen Mitgliedern statt. Ab dem Jahr 1955 stand mit dem Gasthaus Höller in Haßbach erstmals ein fixes Probenlokal zur Verfügung.

Ab dem Jahr 1962 fungierte Leopold Höller aus Gramatl als Kapellmeister. Unter seiner 10-jährigen musikalischen Leitung wurden u. a. die erste Tanzkapelle gegründet und auch die Nachwuchsförderung und Ausbildung von Jungmusikern intensiviert. Als engagierter Obmann stand ihm Johann Farnleitner aus Penk zur Seite, welcher die Anschaffung der heutigen Trachten in die Wege leitete. In weiterer Folge kam es Anfang der 70er Jahre zur Umbenennung des Musikvereines in die heutige "Trachtenkapelle Haßbach-Penk". Des Weiteren wurde das Probenlokal in das Penker Gasthaus Loibl verlegt, dem auch nach dem Bezug eines Musikheimes in der ehemaligen Volksschule in Penk im Jahr 1990 noch die Treue gehalten wird.

Abseits der herkömmlichen Blasmusik gingen aus der Trachtenkapelle immer wieder erfolgreiche Tanzkapellen und Ensembles hervor. Das "Penker Sextett" (später auch als "Fidele Penker" aktiv) und die "Penker Buam" sind heute noch allen Tanzbegeisterten ein Begriff. Doch auch das Horntrio "RaGeBa" und die Jagdhornbläser, um nur einige zu nennen, feierten großartige Erfolge.

Als einer der längstdienenden Kapellmeister Österreichs stand die Trachtenpelle seit dem Jahr 1972, abgesehen von einer einjährigen Unterbrechung, bis 2007 unter der musikalischen Leitung von Musikschuldirektor Ernst Gersthofer. Unter seiner Führung wurde das musikalische Spektrum der Trachtenkapelle stetig erweitert. Im Programm fanden sich neben den Werken der klassischen Blasmusik auch Highlights der modernen Komponisten, zahlreiche Werke der Klassik und sakralen Musik, sowie zahlreiche Eigenkompositionen des Kapellmeisters.

In weiterer Folge weitete sich natürlich auch das Betätigungsfeld des Vereines aus. Neben der Gestaltung von Frühschoppen und kirchlichen Anlässen wurden Frühlingskonzerte, Kirchenkonzerte veranstaltet und das bereits traditionelle Festkonzert zum Nationalfeiertag mit dem MGV Haßbachtal stellt einen alljährlichen Höhepunkt im Vereinsleben dar. Desweiteren kann die Trachtenkapelle auf viele erfolgreiche Konzertreisen im In- und Ausland zurückblicken. Die Umrahmung des "Ruperti-Kirtages" in Salzburg, die Konzerte in Italien und Südtirol, sowie die vom tschechischen Rundfunk ausgestrahlten Konzerte in Prag haben bei allen Mitgliedern einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die gute musikalische Darbietung des Vereines ist auch durch die "Auszeichnung in Gold für Konzertmusik des Landes Niederösterreich", verliehen von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, im Jahr 1996 dokumentiert. Diese wurde nach neunmaliger ununterbrochener Erreichung eines "Ersten Ranges mit Auszeichnung" beim jährlichen Konzertwertungsspiel verliehen. Im Jahr 2000 wurde der "Erste Rang mit Auszeichnung" zum nunmehr 13. Mal erreicht.

Auch abseits der Musik ist die Trachtenkapelle Haßbach-Penk sehr aktiv. Unter dem seinerzeitigen Obmann Dkfm. Herbert Farnleitner wurde im Jahr 1976 die Musikschule in Penk gegründet. Diese wurde in weiterer Folge an die Musikschule Ternitz angebunden. Das Burgfest in Haßbach, welches bereits im Jahr 1969 zum ersten Mal stattgefunden hat, ist allen Besuchern noch in bester Erinnerung. Zahlreiche Eigenveranstaltungen, wie alljährliches Maispiel, Zeltfeste, Musikbälle (es wurde ein jährlicher "Ostertanz" veranstaltet), sowie eines Musikheurigen dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern sind zur Finanzierung der enormen Kosten eines Musikvereines unerlässlich. Für den klaglosen Ablauf dieser zahlreichen Veranstaltungen sorgte ab dem Jahr 1987 mit unermüdlichem Einsatz der Obmann Roman Putz. Auf seine Initiative erfolgte im Jahr 2003 die Einkleidung des Vereines in neue Trachten. Die Trachtenkapelle konnte hiebei auf die großzügige Unterstützung durch die Marktgemeinden Altendorf, Grafenbach-St. Valentin und Warth-Scheiblingkirchen, die örtlichen Betriebe und natürlich die hiesige Bevölkerung bauen.

Im Jahr 2003 feierte die Trachtenkapelle Haßbach-Penk das 50jährige Gründungsjubiläum. Eröffnet wurde das Jubiläumsjahr mit einer Festsitzung in der Mehrzweckhalle Altendorf. Die neue Tracht wurde im Rahmen des Zeltfestes, zugleich Bezirksmusikfest, in Haßbach vorgestellt. Herrschendes Kaiserwetter und den erstklassigen Besuch wurde diese Veranstaltung ein großartiger Erfolg.

Im Jänner 2004 wurde der langjährige Obmann Roman Putz auf eigenen Wunsch von Wolfgang Spies aus Gramatl an der Vereinsspitze abgelöst. Im März 2004 erfolgten die Aufnahmen zur ersten CD der Trachtenkapelle mit dem schlichten Titel "50". Der musikalische Bogen spannt sich von der herkömmlichen Blasmusik über Klassisches bis hin zu modernen Werken und Eigenkompositionen von Kapellmeister Ernst Gersthofer. Natürlich sind auch zahlreiche Ensembles und Kleingruppen (Bauernpartie, Bläser-, Flöten- und Hornensemble, Klarinettenquartett und die "Brass Formation") auf unserem Erstling vertreten. Die CD ist bei allen Mitgliedern der TK sowie bei den örtlichen Gastronomen erhältlich.

Auf dem musikalischen Sektor wurden insbesondere beim bereits zum 15. Mal veranstalteten Festkonzert zum Nationalfeiertag in Warth und beim Konzertwertungsspiel in Schottwien großartige Erfolge gefeiert. Weitere Höhepunkte im abgelaufenen Jahr waren die Teilnahme am Bezirksmusikfest und die musikalische Umrahmung des "Rupertikirtag" in Salzburg. Das erstmals abgehaltene Sommerfest in Haßbach (vormals Musikheuriger) wurde ebenfalls ein großer Erfolg. Zahlreiche Frühschoppen, Einweihungsfeiern und Ausrückungen runden das musikalische Jahr 2004 ab.

Nach vielen Jahren hat die Trachtenkapelle im Jahr 2006 mit einer Tradition gebrochen. Der Ostertanz stellte seit dem Jahr 1991 einen Fixpunkt im Veranstaltungskalender dar und die Mitglieder der Trachtenkapelle sorgten stets, insbesondere mit den gelungenen Mitternachtseinlagen, für Unterhaltung. Im April beschritten wir einen neuen Weg und veranstalteten erstmals unser "Jugendevent" in der Mehrzweckhalle Altendorf.

Im Rahmen der Generalversammlung 2007 wurde ein Generationswechsel in der musikalischen Leitung der Trachtenkapelle vollzogen. Nach mehr als drei Jahrzehnten als Kapellmeister übergab Ernst Gersthofer den Dirigentenstab an Tochter Sabine Gersthofer. Seit dem Jahr 1972 stand er am Dirigentenpult und zeichnete für die musikalische Entwicklung der Trachtenkapelle verantwortlich.

An einem Wochenende im Juni 2008 unternahmen wir einen Musikerausflug ins nördliche Waldviertel und besuchten anlässlich des Bezirksmusikfestes die Stadtkapelle Litschau. Zu diesem Ausflug waren nicht nur unsere Musiker, sondern auch deren Partner und natürlich der Fanclub eingeladen.

Ein Erfolg im Jahr 2009 war das alljährliche Sommerfest in Haßbach, bei dem wir erstmals die "Haßbacher Ritterspiele" veranstalteten. Dabei galt es, durch Kraft und Geschicklichkeit die Gunst von Burgfräulein Sabine zu erlangen. Zehn tapfere Teams stellten sich der Herausforderung, am Ende des Turniers bekamen die Ritter der "Bäuerlichen Bünde zu Haßbach und Steyersberg" als Sieger das Goldene Schwert verliehen. Als Veranstalter waren wir nicht nur von den Leistungen der teilnehmenden Teams beeindruckt, besonders begeistert haben uns auch ihre kreativen Ritterbekleidungen.

Im Juni 2010 trafen sich die Kulturvereine der Marktgemeinde Grafenbach-St. Valentin zu einem gemeinsamen Sommerkonzert am Dorfplatz in Penk. Mitgewirkt haben die Trachtenkapelle Haßbach-Penk, der GV Eiche Penk, der MGV Oberdanegg, der MV Grafenbach, die MK St. Valentin-Landschach und der Kirchenchor St. Valentin-Landschach. Nach einem Aufmarsch am Dorfplatz gab jeder Verein bei erfrischendem Sommerwetter ein paar Konzertstücke zum Besten. Den großen Höhepunkt und Abschluss des Konzerts bildete das Stück "A Concert Celebration", ein Medley der bekanntesten Stücke von Andrew Lloyd Webber, das von allen mitwirkenden Musikvereinen und Chören gemeinsam aufgeführt wurde.